Erste NRW-Regionalkonferenz zur Mobilisierung von mehr Flächen für den Wohnungsbau in Bonn und Rhein-Sieg

Die erste Regionalkonferenz hatte das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) gemeinsam mit dem :rak (Regionaler Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler) in Kooperation mit dem Verein Region Köln/Bonn e.V. ausgerichtet. Über die Inhalte berichtet Haus & Grund Rheinland.

Die erste Regionalkonferenz hatte das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) gemeinsam mit dem :rak (Regionaler Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler) in Kooperation mit dem Verein Region Köln/Bonn e.V. ausgerichtet. Über die Inhalte berichtet Haus & Grund Rheinland.

Wie können in der Region Bonn-Rhein-Sieg mehr Flächen für den Wohnungsbau mobilisiert werden? Über diese Frage haben bei der ersten von sechs NRW-Regionalkonferenzen in Troisdorf am Mittwoch, 22. Juni 2016, mehr als 100 Teilnehmer bis in den Abend diskutiert. „Mit den Regionalkonferenzen nehmen wir jetzt gezielt Flächen vor Ort in den Blick, damit zügig geeignete Grundstücke für den Wohnungsbau bereit gestellt werden“, erklärte Staatssekretär Michael von der Mühlen zur Eröffnung der Konferenz.

Der Einladung des Bauministeriums waren Vertreter von Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Fachverantwortliche der Bereiche Wohnungs- und Siedlungsentwicklung, Städtebau und Verkehrsinfrastruktur sowie Verbände gefolgt. Landrat Sebastian Schuster und der Bürgermeister der Stadt Troisdorf Klaus-Werner Jablonski begrüßten die Teilnehmer.

Gemeinsame Siedlungsstrategien zwischen Kernstädten und Umland müssen, so Reimar Molitor (:rak) entlang der Verkehrsachsen umgesetzt werden. Mehmet Sarikaya, Leiter des Amtes für Kreisentwicklung und Mobilität des Rhein-Sieg-Kreises, wies darauf hin, dass sich der Kreis an dem Landeswettbewerb StadtUmland.NRW beteiligen werde, bei dem der Wohnungsbau eine zentrale Bedeutung haben werde.

Bei der Konferenz in Troisdorf wurde dafür geworben, sich zu regionalen Kooperationen zusammenzuschließen und die örtlichen Planungen als Instrument zur aktiven Zukunftsgestaltung der Region zu nutzen. Die Teilnehmer stimmten darin überein, dass die Bereitstellung von mehr Bauland nur durch regionale Kooperationen erfolgreich sein kann, da in der Stadt Bonn nicht genügend Flächenreserven oder Verdichtungspotential vorhanden sind. Neue Wohnbauflächen für den Mietwohnungsbau wären in den umliegenden Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises potentiell vorhanden. Sie könnten einer Kommune auch zu einer besseren verkehrlichen Erschließung sowie einer besseren Nahversorgung und Infrastruktur verhelfen. Profitieren würden davon die Bürger der Kommune, der Region und der Stadt Bonn.

Die Flächenbeschaffung ist derzeit eines der größten Hindernisse für den notwendigen Bau weiterer Wohnungen in den Boomregionen Nordrhein-Westfalens. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Zuzugs von Flüchtlingen müssen in NRW nach Einschätzung des Bauministeriums in den kommenden Jahren 400.000 Wohnungen neu gebaut werden. Dafür werden mehr als 11.000 Hektar an Bauland benötigt, das entspricht 15.000 Fußballfeldern. Der Wohnungsmangel konzentriert sich vor allem auf die Großstädte an der Rheinschiene sowie Universitätsstädte wie Münster und Bielefeld, aber auch in Teilen des Ruhrgebiets fehlen Wohnungen.

Der Grundstücksgipfel und die sechs Regionalkonferenzen sind Teil der von Bauminister Michael Groschek angestoßenen Wohnungsbauoffensive seines Ministeriums. Mit den optimierten Förderkonditionen ist der soziale Wohnungsbau in NRW inzwischen so rentabel wie der frei finanzierte. Das mehrjährige Wohnraumförderungsprogramm 2014 – 2017 hat verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen, die von der Wohnungswirtschaft angenommen werden. Mit den Tilgungsnachlässen sind die Förderdarlehen auch in der aktuellen Niedrigzinsphase attraktiv für Investoren. Auch im Segment Sozialwohnungen boomt der Wohnungsbau wieder in NRW. Im Jahr 2015 wurden in Nordrhein-Westfalen 37 Prozent mehr Wohnungen gefördert als 2014. Dieser Trend setzt sich mit erhöhter Dynamik im Jahr 2016 fort.

Insgesamt sind in NRW sechs Regionalkonferenzen geplant. Nach der Konferenz für Bonn und Rhein-Sieg-Kreis sollen weitere Regionalkonferenzen für Düsseldorf und Umland, für Köln und Umland, für Essen/Dortmund, Bielefeld und Münster stattfinden.

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