Alles Müll oder was?

Moers belegt in neuem Müllgebührenranking den vorletzten Platz. Im Auftrag von Haus & Grund hat die IW Consulting GmbH einen Vergleich der Müllgebühren für die 100 größten deutschen Städte vorgenommen. Moers landete dabei erneut auf dem Platz Nummer 99.

Moers belegt in neuem Müllgebührenranking den vorletzten Platz

Im Auftrag von Haus & Grund hat die IW Consulting GmbH einen Vergleich der Müllgebühren für die 100 größten deutschen Städte vorgenommen. Moers landete dabei erneut auf dem Platz Nummer 99.

Der Geschäftsführer von Haus & Grund Grafschaft Moers, Rechtsanwalt Michael Buser, lehnt es jedoch ab, hieraus vorschnelle Schlüsse zu ziehen: „Ein solcher Vergleich muss immer differenziert betrachtet werden.“

Schon aufgrund der unterschiedlichen Müllgebührenstrukturen in den jeweiligen Kommunen ist es sehr schwierig, einen direkten Vergleich zu ziehen. „Da arbeitet die eine Kommune mit Mindestvolumina, die andere mit flexiblen Abholungsintervallen, eine andere Gemeinde gibt Ermäßigungen bei Nutzung der Biotonne und so weiter und so fort ...“, berichtet der Rechtsanwalt.

Losgelöst hiervon sieht Haus & Grund in Moers das zentrale Problem nicht bei der städtischen Müllentsorgung. Diese hat schon in der Vergangenheit erhebliche Anreize geschaffen, um das Müllvolumen zu verringern. „Wir stehen hier im beständigen Austausch mit dem Bürgermeister und der ENNI“, so Buser.

Der Rechtsanwalt richtet seinen Blick vielmehr auf die hohen Kostenansätze für die überdimensionierte Müllverbrennungsanlage des Kreises: „Eine Fehleinschätzung, die noch aus dem letzten Jahrtausend stammt, und unter der wir noch heute zu leiden haben.“ Da wesentliche Anlagenteile in den nächsten Jahren abgeschrieben sind, erwartet Buser jedoch ab 2021 eine spürbare Verringerung der Kosten.

Ein massives Problem für Moers ist aber auch der vom Kreis gewählte Umlageschlüssel für die Müllverbrennungsentgelte. „Dieser“, kritisiert Buser, „schafft kaum Anreize zur Müllvermeidung: Beispielsweise zahlt die Stadt Moers bei ungefähr gleicher Nutzung der Müllverbrennungsanlage verglichen mit der viel kleineren Stadt Wesel hierdurch über eine Million Euro mehr.“

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