Heizung mit Erneuerbaren in mehr als zwei Drittel der Neubauten

Beim Neubau steht das Heizen mit erneuerbaren Energieträgern ganz hoch im Kurs. Besonders beliebt ist dabei die Wärmepumpe, wie die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die aktuellen Daten der amtlichen Statistik verdeutlichen, wie dynamisch sich die Heizungsfrage bei Neubauten derzeit entwickelt und welche Energiequellen besonders beliebt oder unbeliebt sind.

Wärmepumpe im Garten: Bei Neubauten immer beliebter als Heizung.

Beim Neubau steht das Heizen mit erneuerbaren Energieträgern ganz hoch im Kurs. Besonders beliebt ist dabei die Wärmepumpe, wie die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die aktuellen Daten der amtlichen Statistik verdeutlichen, wie dynamisch sich die Heizungsfrage bei Neubauten derzeit entwickelt und welche Energiequellen besonders beliebt oder unbeliebt sind.

Wiesbaden. In etwas mehr als zwei Dritteln der im Jahr 2020 neu errichteten Wohngebäude kommt erneuerbare Energie für die Beheizung zum Einsatz. Damit setzten die Bauherren bei 68,8 Prozent der Neubauten auf regenerative Heizenergie – entweder ganz oder als Ergänzung einer konventionellen Heizung. In gut der Hälfte der neuen Häuser – 50,5 Prozent – tragen die Erneuerbaren sogar als primäre Energiequelle den Hauptanteil zur Beheizung bei.

Im Jahr 2015 war das erst bei 38 Prozent der Neubauten der Fall. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt mitgeteilt. Das Amt stellt insgesamt einen längerfristigen Trend fest: Im Jahr 2015 lag die Quote der Neubauten mit erneuerbarer Heizung erst bei 61,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr zeigte sich 2020 ein leichter Anstieg um 1,6 Prozentpunkte. Dabei ist der Trend zum Einsatz der regenerativen Energie als primäre Heizenergiequelle noch dynamischer.

Wärmepumpen boomen

Zu den erneuerbaren Energien zählen die Statistiker Solarthermie, Biogas, Biomasse und Holz. Hinzu kommen Luftwärmepumpen und Erdwärmepumpen. Das ist interessant, denn Wärmepumpen verbrauchen beim Betrieb Strom. Strom als direkte Heizenergiequelle zählt die Statistik aber ebenso wie Öl und Gas zu den konventionellen Energieträgern. Diese Unterscheidung ist durchaus problematisch, da Strom sowohl aus fossilen, als auch aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.

Fernwärme wird dagegen weder als konventionell, noch als erneuerbar mitgezählt. Bei Wohnhäusern ist die Wärmepumpe aktuell die am häufigsten eingesetzte alternative Heizungstechnik. In 45,8 Prozent der neuen Wohngebäude dienen sie als primäre Energiequelle. Fünf Jahre zuvor waren es erst 31,4 Prozent, auch hier zeigt sich also ein starker Zuwachs. Zugleich ist aber Erdgas der zweitwichtigste primäre Heizenergieträger: In 39 Prozent der Neubauten setzten die Bauherren 2020 auf den fossilen Brennstoff.

Mit Öl will fast niemand mehr heizen

Im Jahr 2015 waren es noch 51,5 Prozent gewesen, Erdgas ist also stark auf dem Rückzug. Völlig aus der Mode gekommen ist dagegen Heizöl. In ganz Deutschland bekamen im letzten Jahr nur noch 776 neue Gebäude eine Ölheizung. Das macht 0,7 Prozent des gesamten Neubaus aus. Fünf Jahre zuvor waren es noch 1,1 Prozent gewesen, es gab also einen deutlichen Rückgang auf insgesamt bereits sehr niedrigem Niveau.

In 8 Prozent der Neubauten von 2020 kommt Fernwärme zum Einsatz. Das ist nur unwesentlich mehr als 2015 (damals 7,8 Prozent). Fernwärme ist nicht überall realisierbar und bietet zudem den Nachteil, dass die Häuser fest an einen Energielieferanten und dessen Preise gebunden sind. Als sekundäre, also ergänzende Energiequelle sind derweil Holz und (13,2 Prozent) und Solarthermie (14,5 Prozent) besonders beliebt.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

zurück zum News-Archiv